Die thailändische Küche
Die thailändische Küche ist eine Fusion aus unterschiedlichen kulturellen Einflüssen. Der Grund dafür liegt in der bewegten Geschichte des Landes, in das viele verschiedene Landsleute eingewandert sind. Daraus hat sich eine spannende Küche entwickelt, welche sich bezüglich ihrer geschmacklichen Note und der einzigartigen Vielseitigkeit von den Nachbarstaaten unterscheidet. Das grundlegende Prinzip der thailändischen Küche sieht eine Ausgewogenheit der Geschmacksrichtungen sauer, süß, bitter, salzig und scharf vor. Jedes thailändische Menü sollte diesbezüglich hinreichend ausbalanciert sein.
Thailändische Küche – Die simple Basis der Raffinesse
Das vorherrschende Grundnahrungsmittel der thailändischen Küche ist der Reis, welcher in dem asiatischen Staat vielerorts angebaut wird. Bei den Speisen werden vor allem zwei Reissorten verwendet. Zum einen wird zu den Speisen der relativ kostspielige Jasminreis gereicht. Von einer größeren Bevölkerungsgruppe wird jedoch regelmäßig der sogenannte Klebereis verspeist, welcher durch ein Dämpfen seine besondere Konsistenz erhält. Anfänglich wurden für die thailändischen Speisen hauptsächlich Fische, Krustentiere und Wasserpflanzen verwendet. Mit dem zunehmenden Zuzug von Europäern und Chinesen erhielt die Küche jedoch weitere Elemente. Dazu gehören beispielsweise Chilis, welche von den Portugiesen eingeführt worden sind. Selbst indische Einflüsse sind in der thailändischen Küche zu erschmecken. Und so präsentiert sie sich heute sehr bunt und vielfältig.
Von Fleisch bis Fisch
Innerhalb des Landes gibt es einige regionale Unterschiede bezüglich der bevorzugten Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel. Im Norden Thailands bestimmen Fleischgerichte das Menü, die den europäischen Gaumen an ein traditionelles Gulasch erinnern lassen. Die Region ist jedoch auch berühmt für ihre unterschiedlichen Chilipasten, welche zum Kochen eingesetzt werden oder zum Nachwürzen auf den Tisch gestellt werden. Es gibt rote, gelbe und grüne Currypasten. Sie setzen sich aus Chilischoten, Galgant, Koriander, Zitronengras und Knoblauch zusammen. Galgant ist ein Gewürz, welches mit dem Ingwergewächs verwandt ist. Das Zentrum des Landes ist bekannt für seine exotischen Gerichte mit Kokosmilch. Ferner beherrschen Currygerichte die Speisekarte. Gegrilltes Huhn ist charakteristisch für den Nordosten Thailands. Vielfach wird in diesem Landesteil zudem mit Fisch gearbeitet. Dieser wird in fermentierter Form sogar zum Würzen eingesetzt. Die Vielseitigkeit der südthailändischen Küche begründet sich in den Einwanderungswellen von Chinesen. Fisch wird bevorzugt mit Curry zubereitet und auch Hühnchen darf nicht auf dem Speiseplan fehlen. Spannende Geschmackserlebnisse werden durch Gewürze wie Nelken, Zimt und Kurkuma kreiert. Wie auch in anderen Metropolen vereint Bangkok sämtliche Küchen der Welt. Internationale und traditionelle Speisen können in den vielen Restaurants genossen werden.
Die Würze macht den Unterschied
Die thailändische Küche kennt eine Vielzahl an Gewürzen, welche den vielseitigen Charakter der Speisen unterstützen. Für die beliebte Schärfe sorgen unterschiedliche Chilis, welche frisch oder getrocknet zum Einsatz kommen. Auch der chinesische und gewöhnliche Ingwer kann einem Essen eine scharfe Note verleihen. Neben dem Wurzelgewürz Ingwer ist zudem die Galangawurzel typisch. Ferner haben Kräuter eine große Bedeutung für die thailändische Küche. Darunter finden sich Basilikum, Zitronengras, Koriander, Limettenblätter und Dill. Ein leicht säuerlicher Geschmack wird durch die Verwendung von Tamarinde erzeugt. Häufig wird zum Kochen auch Knoblauch eingesetzt. Des Weiteren finden Gewürze wie Pfeffer und Curry eine breite Anwendung. Sehr sparsam wird Salz in der thailändischen Küche eingesetzt. Thailänder bevorzugen den Einsatz von Fischsoße, um Suppen und Soßen zu kreieren. Diese Fischsoße wird aus Salz, Wasser und Sardellen gefertigt und ist in den meisten Gerichten enthalten. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Kokosmilch, welche häufig mit Curry kombiniert wird.
Verlockende leichte und kleine Speisen
Eine große Bedeutung für die thailändische Küche haben die Suppen, welche teilweise bereits morgens verzehrt werden. Die Grundlage der Suppen bilden Fonds oder Kokosmilch. Über die Landesgrenzen hinweg sind Suppen wie Tom Yum Goong und Tom Kha Gai bekannt. Tom Yum Goong ist eine klare Garnelensuppe, welche ein säuerlich-scharfes Aroma aufweist. Sie stellt ein gutes Beispiel für die kontrastreiche Harmonie unterschiedlicher Aromen in der thailändischen Küche dar. Die Hühnersuppe Tom Kha Gai wurde aus Kokosmilch hergestellt. Zur Verfeinerung wird sie mit Galgant, Pamzucker und Fischsoße verrührt. Zu den kleineren Speisen bzw. Snacks des Landes gehören Wan Tans und Frühlingsrollen. Auch hier wird der chinesische Einfluss deutlich. Etwas außergewöhnlicher ist hingegen Mieng Kham. Dieser Snack besteht aus Chaplu-Blättern, die mit verschiedenen Zutaten wie gerösteter Kokosnuss, Schalotten, getrockneten Krabben und Limettenstückchen angereichert werden. Zu dieser landestypischen Spezialität wird ein Dip gereicht, welcher aus Palmzucker, Kokosflocken, Fischsoße, Galgant und Schalotten besteht. Beim Genuss von Mieng Kham zeigt sich eine interessante Komposition aus erfrischenden und würzigen Geschmacksnoten.